Business & Web Analyse
- Web Analytics
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Das Internet ist ein digitales Datennetz zur Übertragung von Informationen. Website-Besucher und -Betreiber treffen niemals real aufeinander. Deshalb bedient man sich der Webanalyse, um den Besuchern von Websites (zumindest virtuell) über die Schulter schauen zu können. So können Anbieter von Informationen und Dienstleistungen mit relativ kleinem Aufwand ihre Leser und Kunden besser verstehen und ihr Angebot optimieren.
- Erfolgskontrolle & Potentialermittlung
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Websites und Werbemaßnahmen verursachen Kosten und sollen in der Regel einen bestimmten Zweck erfüllen. Das kann die Vermittlung von Informationen sein, die Generierung von Kontakten oder der Verkauf von Produkten. Diese Ziele müssen noch vor der Webanalyse definiert sein, denn nur so lassen sich nachfolgend Erfolge kontrollieren und ungenutzte Potentiale ermitteln.
- ROI & Marketing Controlling
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Jedes Unternehmen muss seine verfügbaren Mittel bestmöglich und nachhaltig einsetzen. Die Webanalyse unterstützt im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsanalysen dabei, den Return on Investment von Maßnahmen auf einer Website und Werbemaßnahmen für eine Website zu berechnen. Das Marketing Controlling vergleicht dabei vor allem die Leistung verschiedener Kanäle miteinander.
- Conversion Optimierung
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Konvertierung bzw. die Conversion Rate bezieht sich auf den Besucher-Anteil einer Gesamtmenge, der eine vom Website-Betreiber gewünschte Handlung vornimmt. Das ist im eCommerce regelmäßig der Kauf eines Produktes, die Bestellung eines Katalogs, das Abonnieren eines Newsletters oder das Hinterlassen von Kontaktdaten. Mit Hilfe der Webanalyse kann die Conversion stetig verbessert werden.
- A/B- & multivariate Tests
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ei der Gestaltung und Optimierung einer Website wird am häufigsten noch auf das Bauchgefühl vertraut. Dabei lassen sich über A/B- und multivariate Tests im Rahmen der Webanalyse objektive Entscheidungsgrundlagen erzeugen. Dabei werden entweder jeweils zwei Versionen miteinander verglichen (A/B) oder aber durch die Kombination von unterschiedlich gestalteten Einzelelementen eine Vielzahl daraus generierter Versionen getestet (multivariat).
- User Experience
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Das Benutzererlebnis kann entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Website sein. Um diese zu erfassen, gibt es sehr aufwendige Verfahren wie die Blickerfassungsmethode. Genauso können Benutzer beim Besuch einer Website real beobachtet oder befragt werden. Wesentlich einfacher und günstiger lässt sich Besucherverhalten jedoch mittels Webanalyse beobachten.
- Data Warehouse
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Teilweise auch als Datenlager bezeichnet werden Date Warehouses dazu genutzt, Daten aus den unterschiedlichsten Quellen bzw. Bereichen eines Unternehmens an einem einzigen Ort zu sammeln, zu speichern und zu archivieren. Dafür müssen verschiedenartige Typen von Daten vereinheitlicht und von überflüssigen Teilen ohne langfristigen Informationswert befreit werden, sodass der Datenbestand im Anschluss sinnvoll durchsucht und einheitlich abgefragt werden kann.
- Entscheidungsunterstützung
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Decision Support Systeme helfen Menschen bei der Entscheidungsfindung. Sie bauen dabei nicht selten auf den Daten aus einem "Data Warehouse":/Deutsch/Data-Warehouse und den Tätigkeiten aus dem Bereich der "Business Intelligence und Business Analytics":/Deutsch/Business-Intelligence-Analytics auf. Entscheidungsunterstützungssysteme stellen die auf Entscheidungen hinführende Aufbereitung der Daten in den Vordergrund. Außerdem leiten sie oftmals durch den gesamten Entscheidungsprozess.
- Business Intelligence & Analytics
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Die betriebswirtschaftliche Erkundung und Analyse baut im Allgemeinen auf Geschäftsdaten, oftmals einem Data Warehouse, auf und befasst sich mit der systematischen Auswertung von Daten. So sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die unterschiedlichen Bereichen, vor allem aber dem Management, klügere Entscheidungen sowie Verbesserungen hinsichtlich Prozessen, Erträgen und Kosten ermöglichen.
- Geschäftsprozessmanagement
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Im Rahmen des Prozessmanagements werden die als Geschäftsprozesse bezeichneten Einzeltätigkeiten eines Unternehmens identifiziert und dokumentiert sowie gesteuert und verbessert. Um die Prozesse abstrahiert und grafisch darzustellen, gibt es verschiedene Modellierungssprachen, von denen UML sicherlich am weitesten verbreitet ist.
- Business & Requirements Analysis
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Im Rahmen einer Business-Analyse inkl. Anforderungserhebung und -analyse (Requirements Engineering & Analysis) werden Strukturen, Prinzipien und Geschäftsprozesse eines Unternehmens untersucht, um auf dieser Basis bspw. Softwarelösungen zu entwickeln. Eine derartige Untersuchung kann sehr weitreichend sein und bedarf einer ausgiebigen Kommunikation mit betroffenen Personen (Stakeholder).
- Wirtschaftlichkeitsanalysen
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Unternehmen sind zwingend auf IT angewiesen, betrachten Investitionen jedoch leider viel zu oft noch sehr undifferenziert. Dabei handelt es sich in der Regel um keine geringen Kosten und meist haben Investition unternehmensweite Auswirkungen. Um eine sachliche Beurteilung vornehmen zu können, ist es besonders wichtig, Erfolgs- und Einsparungspotentiale qualitativ und/oder quantitativ möglichst genau zu ermitteln.
Rechtliche Grundlagen
- Cloud Computing & Datenschutz
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Cloud Computing ist sicherlich mehr als ein Hype und als Technologie nicht mehr wegzudenken. Es fehlt jedoch oftmals noch an verlässlichen rechtlichen Rahmenbedingungen, mit denen ich mich in meiner Diplomarbeit befasst habe. Gerade dem strengen EU-Datenschutz genügen leider viele außereuropäische Cloud-Angebote derzeit noch nicht. Dies macht den Einsatz solcher Dienste im Unternehmensalltag und insbesondere im Zusammenhang mit Kundendaten äußerst problematisch.
- Outsourcing & Auftragsdatenverarbeitung
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Lagern Unternehmen Teile ihrer IT, die Datenverarbeitung oder die Softwareentwicklung aus, müssen dabei gesetzliche Vorschriften beachtet werden. Nicht selten erlangen Dienstleister im Zusammenhang mit ihrer Arbeit Zugriff auf hochsensible Unternehmensinformationen und Kundendaten.
- Softwareentwicklung & Agilität
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Ebenso wie bei jeder anderen professionellen Tätigkeit sind auch bei der Entwicklung von Software zahlreiche rechtliche Aspekte zu beachten. Dazu gehören u.a. Urheberrecht, Softwarepatente, Wettbewerbsrecht, Verträge zum Kauf bzw. zur Lizensierung einer Applikation, Allgemeine Geschäftsbedingungen sowie Wettbewerbungs- und Markenrecht.
Daten & Softwareentwicklung
- Daten-Erhebung / Tracking
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Die Generierung von Benutzer- bzw. Bewegungsdaten von Websites kann auf verschiedene Arten geschehen. Die primitivste Form ist sicherlich das Logfile des ausliefernden Webservers, das relativ wenig Informationen enthält. Die häufigste Methode ist deshalb das Tracking mittels JavaScript. Dabei wird ein kleines JavaScript in jede Seite eines Webauftritts eingebaut, sammelt beim Aufruf alle Informationen zusammen und übermittelt diese an einen Tracking-Server.
- Daten-Integration / ETL
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Moderne Lösungen unterstützen zumeist die Anreicherung der Tracking-Daten um eigene Informationen, z.B. der Warengruppe, des Warenwerts, der thematischen Kategorie oder des Inhaltstyps einzelner Seiten. Dies erleichtert die spätere Analyse erheblich und kann Zusammenhänge sichtbar machen, die sonst womöglich verborgen geblieben wären. Bei Adobe / Omniture SiteCatalyst lassen sich solche Daten nicht nur über das JavaScript-Tag, sondern eine extra API importieren.
- Daten-Analyse
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Die Analyse von Daten erfolgt über mathematische und statistische Methoden. Dabei sind meist derart große Mengen zu untersuchen, dass kaum auf die Unterstützung durch Software verzichtet werden kann. Im Kern geht es darum, Muster zu erkennen und herauszuarbeiten, diese außerdem anschließend unter Beachtung des Kontextes zu interpretieren. Aus den Erkenntnissen lassen sich am Ende konkrete Maßnahmen ableiten und zur Optimierung nutzen.
- Daten-Visualisierung
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In aller Regel können Menschen grafisch aufbereitete Daten deutlich besser verarbeiten als lange Zahlenkolonnen oder umfangreiche Wertetabellen. Deshalb ist die Visualisierung von Daten ähnlich wichtig wie die reine Analysearbeit. Besonders verbreitet ist hierfür Excel, allerdings gibt es viele interessante Alternativen, die häufig auch im professionellen Umfeld komplett kostenlos verwendet werden können.
- Lean & Agile Software Development
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Agile Softwareentwicklung und die Prinzipien des "Lean Manufacturing" versuchen den bürokratischen Aufwand während eines Herstellungsprozesses so gering wie möglich zu halten. Dadurch soll Arbeit gespart, aber vor allem die Flexibilität sowie Fokussierung auf das Endprodukt und den Kunden erhöht werden. Führende Softwareentwickler haben für diese Methoden das "Agile Manifest" formuliert.
- Behavior Driven Development
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BDD gilt als Weiterentwicklung von "testgetriebener Softwareentwicklung":/Deutsch/Lean-Agile-Software-Development und legt den Fokus auf die Einbeziehung sämtlicher, vor allem nicht-technischer Stakeholder, bspw. der späteren Anwender. Die Eigenschaften einer geplanten Geschäftsanwendung werden dabei von diesen verbal und mit Beispielen definiert, um allen Beteiligten ein möglichst genaues Bild zu verschaffen und Missverständnissen von Anfang an vorzubeugen.
- Web- & Softwarearchitektur
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Bei einer Fokussierung auf Webentwicklung gehören Internet- und Softwarearchitektur thematisch zusammen, da erstere unweigerlich letztere beeinflusst. Durch die zunehmende Verbreitung von schnellen stationären wie mobilen Datenverbindungen, unterschiedlichsten Thin Clients wie Tablets und Smartphones sowie Technologien wie Cloud Computing nimmt das Angebot an web- bzw. browserbasierten Applikationen stetig zu.
Bevorzugte Technologien
- Python & Jython
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Die nicht auf spezielle Programmierparadigmen festgelegte Sprache Python besticht vor allem durch ihre großartige Lesbarkeit. Quellcode erinnert nicht selten an sog. Pseudocode, der im Gegensatz zu Python nicht ausführbar ist. Wie Ruby und anders als Java wird Python interpretiert und hat damit ähnliche Nachteile hinsichtlich der Performance wie Ruby. Mit Django steht ein von Ruby on Rails inspiriertes Web Framework zur Verfügung.
- Java
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Java ist eine besonders im Unternehmensumfeld weit verbreitete, objektorientierte Programmiersprache für die JVM. Sie zeichnet sich durch eine sehr hohe Leistungsfähigkeit aus, erreicht aber im"Entwicklungsprozess in der Regel eine deutlich schlechtere Produktivität als die im Web-Umfeld weit verbreiteten Programmiersprachen Ruby und Python. Java wurde allerdings auch mit einem anderen Fokus konzipiert und sollte beispielsweise einfacher sein als C++.
- Ruby & JRuby
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Die objektorientierte Programmiersprache Ruby dürfte den meisten aufgrund des Web-Frameworks Ruby on Rails bekannt sein und wird wie Python und im Gegensatz zu Java interpretiert statt kompiliert. Entsprechend ist die Performance deutlich schlechter, allerdings erreichen "Entwickler":/Deutsch/Softwareentwicklung in der Regel eine wesentlich höhere Produktivität, ohne und erst recht mit dem bekannten Framework.
- HTML, CSS & JS Toolkits
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Zusätzlich zu großen Web Frameworks Play, Ruby on Rails und Django gibt es noch viele andere Projekte, die sich darauf verschrieben haben, die Webentwicklung effizienter zu gestalten und Webentwicklern das Leben leichter zu machen. Einige Beispiele dafür sind die Grid-Systeme 960.gs und Less Framework, die CSS-Erweiterung LESS sowie die JavaScript-Frameworks SproutCore und Google Web Toolkit.
- Freie Software & Tools
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Für die analytische Arbeit mit Daten braucht man nicht unbedingt teure Spezialsoftware und es gibt auch noch etwas anderes als Excel. Wer hauptsächlich Linux verwendet, weiß die schier grenzenlose und schnelle Verfügbarkeit von nützlichen Kommandozeilenprogrammen für die unterschiedlichsten Zwecke sehr zu schätzen. Es gibt zudem noch wesentlich umfangreichere freie Software, die sowohl quelloffen als auch kostenlos ist:
- Google Analytics
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Die in der Basisversion kostenlose Analytics-Lösung von Google verfügt mit über 10 Millionen Websites sicherlich über die größte Verbreitung. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Angeboten ist die immer tiefere Integration in das gesamte Google Ecosystem, vor allem Adwords, Adsense, Webmaster Tools und Content Experiments. Im Gegenzug teilen Anwender ihre Daten mit Google und müssen besonders auf EU-Datenschutzvorschriften achten.
- Adobe / Omniture SiteCatalyst
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Adobe bzw. Omniture SiteCatalyst ist sicherlich eine der umfangreichsten und mächtigsten Lösungen zur Auswertung von Nutzerverhalten. So lassen sich u.a. Besucherströme und Klickpfade sehr gut nachvollziehen. Extrem nützlich ist auch die Möglichkeit, über ausgefeilte Segmentierungsfunktionen nur bestimmte Teilmengen einer Gesamtdatenmenge zu betrachten. A/B- und multivariate Tests können mittels Test&Target durchgeführt werden.
- Chartbeat Echtzeit-Analyse
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Der Fokus von Chartbeat liegt auf Realtime, also wirklich der Frage, was ganz aktuell auf einer Website passiert. Adobe / Omniture SiteCatalyst und Google Analytics sind dafür nur bedingt geeignet, weil die meisten Auswertungen nicht in Echtzeit vorliegen. Im eCommerce-Bereich sind solche Analysen weniger gefragt, jedoch wünschen sich insbesondere Publisher, also Online Zeitungen und Medien-Websites, derlei Möglichkeiten für die tägliche Arbeit ihrer Redaktionen, die blitzschnell auf sich ändernde Nachrichtenlagen, Benutzerinteraktion und Reaktionen im Web reagieren können möchten.